Unterwegs in Tallinn

Unterwegs in Tallinn

 

Tallinn, die Hauptstadt Estlands, hieß früher Reval und ihre Geschichte geht bis ins 11. Jahrhundert zurück, als es auf dem heutigen Domberg eine Burg aus Holz und einen dazugehörigen Handelsplatz gegeben haben soll. Früher war Tallinn hauptsächlich Hafenstadt, heute ist sie, mit circa einer halben Million Einwohnern das Landeszentrum. Es gibt viel zu bestaunen und zu entdecken. Wir durften Tallinn im Zuge einer Ostsee Rundreise im Winter besuchen...


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Dieser Artikel enthält Werbe-Links* und unbezahlte werbende Inhalte in Form von Namensnennung, Verlinkung, Ortsangabe. Diese Reise wurde von Tallink Silja unterstützt.


Ankunft in Tallinn

 

Nach einem schnellen Frühstück geht es für uns in Tallinn von Bord der Victoria I, einer der Kreuzfahrtfähren der Tallink Silja Line. Unser Hotel liegt im Viertel Sadama und wir können schon früh einchecken, um uns dann direkt auf Erkundungstour zu begeben. Es ist richtig schön winterlich, überall Schnee und Eis. Wie meistens halten wir uns ans Wasser und so führt uns der Weg zur Linnahall.

 

Linnahall

Linnahall, Tallinn

 

Die Linnahall war bis 2001 die größte Mehrzweckhalle Estlands, heute ist sie ein monströses Betondenkmal, dass vor allem Sprayer anzieht und von wo aus es im Sommer die schönsten Sonnenuntergänge überm Meer zu betrachten gibt. Im Winter versprüht das Gelände trotzdem seinen Industrial Charme. Allerdings muss man vorsichtig sein, denn das Gelände wird nicht geräumt und die Stufen der vielen Treppen können mitunter sehr glatt sein.

 

Alte Seefestung und Gefängnis Patarei

Seefestung Patarei in Tallinn

 

Unser Weg führt uns weiter am Wasser entlang zum alten Gefängnis Patarei, dass man bis vor einigen Jahren noch von innen besichtigen konnte. Heute darf man nur noch drumherum schleichen, die Graffitis bewundern (ob das ein echter Banksy ist?!) und die surreale Stimmung aufnehmen. In ein paar Fenster kann man auch noch hineinspähen, aber es muss schon etwas anderes sein, sich wirklich innen umschauen zu können. Im Sommer wird auf dem Gelände Mittsommer gefeiert!

 

Stacheldraht und Graffiti: Das alte Patarei Gefängnis in Tallinn
Seefestung Patarei, Tallinn, Estland
Herzen aus Stacheldraht, Patarei, Tallinn
Seefestung und Gefängnis Patarei, Tallinn im Winter
Banksy, Patarei, Tallinn

 

Direkt neben der alten Seefestung befindet sich der Wasserflugzeug-Hangar: große halbrunde Hallen, die als Seeflughafen ein Teil des Maritim Museums sind. Im Hafen liegen Museumsschiffe. Nahe des Museums findet sich noch ein apartes leerstehendes Gebäude, das darauf zu warten scheint, erneut einer Funktion nachgehen zu dürfen.

  

Kalamaja

 

Wir schlendern weiter durch den hübschen Kalamaja Park ins gleichnamige Viertel. Hier gibt es imposante Gebäude, die an Tallinns Vergangenheit erinnern - zum Beispiel das Kulturikeskus. Und natürlich unzählige Holzhäuser, denn dafür ist das Viertel bekannt. An der Kreuzung Vabriku/Salme, ganz knapp aus dem Touristenstadtplan raus, ist das Ökut Café. Es gibt keine große Essensauswahl, ist aber urgemütlich. Der Kaffee wird in schnuckligen Tassen serviert und zum Aufwärmen gibts ein Kaminfeuer.

 

Markthalle Balti Jaam Turg und Zentraler Markt Keskturg

Balti Jaam Tuurg Tallinn

 

Weiter gehts zur großen Markthalle in der Nähe des Bahnhofs. Hier gibt es so ziemlich alles was man braucht und nicht braucht. Ebenerdig gibt es Lebensmittel in großer Auswahl und viele kleine Schnellimbisse - von Sushi bis Hausmannskost. Im Kellergeschoss ist ein Supermarkt untergebracht und im ersten Stock gibt es Klamotten, neu und Secondhand, sowie Haushaltswaren und Nostalgie-Shops.

 

TippWer aus den touristischen Vierteln hinaus will, der kann zum Beispiel den zentralen Markt Keskturg in der Nähe der Busstation besuchen. Hier ist das einkaufen um einiges günstiger als in der Markthalle zwischen Kalamaja und Altstadt. Im Winter sind allerdings viele Stände leer, da sich der Großteil außen befindet.

 

Stadtmauer mit Türmen

Stadtmauer mit Türmen in Tallinn, im Winter stilvoll beleuchtet

 

Auf unserem Weg zurück nach Sadama lassen wir die Altstadt aus. Diese wollen wir uns für den nächsten Tag aufheben. Aber schon der Gang entlang der alten Stadtmauer mit ihren illustren, silberglänzenden Türmen macht uns Lust auf die Altstadt Erkundung. Wir kommen vorbei am Estnischen Maritim Museum, dass in einem Teil der Stadtmauer namens Fat Margaret untergebracht ist. Mit Entsetzen stellen wir fest, dass es sich noch bis Herbst 2019 im Umbau befindet und wir uns die Ausstellung nicht anschauen können.

 

Free Tour Tallinn

Alexander Newski Kathedrale, Tallinn
Ausblick über Tallinn

 

In Tallinn nehmen wir an einer kostenlosen Führung durch die Altstadt Tallinns teil. Helli führt uns durch verschlungene Gassen, zu unzähligen Kirchen und spannenden Gebäuden. Sie berichtet, warum einer der Wachtürme Kiek in de Kök heißt und die besten Aussichtspunkte kennt sie auch. Während der Tour erzählt sie locker flockig und ironisch sarkastisch von der Geschichte der Stadt und des Landes. Auch in einige Eigenheiten der Esten weiht sie uns ein.


Weitere Touren in und um Tallinn findest du bei GetyourGuide*.


Übernachten in Tallinn im Tallink Spa & Conference Hotel

Tallink Hotel Tallinn

 

Unser Hotel in Tallinn, das Tallink Spa & Conference Hotel war abgefahren: Der Pool und Spa Bereich ist nämlich vom Eingangsbereich und den Treppen einsehbar. Pool mit View quasi. View hatten wir auch aus unserem Zimmer: Ein schicker Eckraum mit Blick auf die Linnahall und das Meer. Gut gelegen im Viertel Sadama, von wo aus man in wenigen Minuten fußläufig die Altstadt, die Neustadt, wo sich viele Shops und Geschäfte befinden, und den Hafen erreicht.

 

Eckzimmer im Tallink Spa & Conference Hotel in Tallinn
Pool im Tallink Spa & Conference Hotel in Tallinn

Essen in Tallinn

Mönch mit Glas, Bild in Tallinn

 

In Tallinn Essen gehen ist schwierig. Denn, anders als in Mariehamn, gibt es einfach zu viele tolle Restaurants, die man ausprobieren möchten. Wir haben uns am ersten Abend für das F-Hoone auf dem hippen Künstlercampus Telliskivi entschieden. Eine Tallinnerin hatte es empfohlen und auf Empfehlungen von Einheimischen geben wir immer viel. Richtig so. Denn der Laden ist toll!

 

F-Hoone, Telliskivi, Tallinn
Veganer Nachtisch im F-Hoone in Tallinn (Telliskivi)

 

Ein weiterer Tipp ist das Kompressor. Ein Pfannkuchen Pub in der Altstadt. Nah beim Vana Turg (dem großen Platz in der Innenstadt) gibt es in der Rataskaevu direkt nebeneinander liegend drei Restaurants, die vielfach empfohlen werden: das V, das 16, und das Von Krahli Aed. Ebenfalls in der Rataskaevu, schräg gegenüber der drei liegt das Kompressor. Ein Pfannkuchenhaus in dem direkt an der Bar bestellt und bezahlt wird, das günstig ist und trotzdem große Portionen bietet. Ebenfalls empfohlen wurden uns das Snoob und das Pöbel. So viel konnten wir aber nicht essen, deshalb blieben sie von uns unbesucht.

 

Im Pfannkuchen Pub Kompressor in Tallinn
Im Pfannkuchen Pub Kompressor in Tallinn

 

Den Abend lassen wir mit einem kleinen Bier-Tasting regionaler Sorten ausklingen.

 

Estnisches Bier

Abfahrt!

 

Von Tallinn aus, geht für uns weiter nach Lettland. Wir nehmen einen Bus, der uns bequem innerhalb von vier Stunden von Tallinn nach Riga kutschiert. Insgesamt gibt es viel Busverkehr im Baltikum. Die Busse sind modern und sehr günstig, also absolut zu empfehlen.

 

Steintreppe mit Blumen in Tallinn
Moderne Hochhäuser in Tallinn
Tallinn bei Nacht, wunderschön beleuchtet

Vana Turg, Rathaus und großer Weihnachtsbaum in Tallinn

Tallinn: Reiseplanung und hilfreiche Links

  • Kernstück unserer Ostsee Rundreise waren die Überfahrten mit den Schiffen von Tallink Silja. Auf der Webseite kannst du dich nach Minikreuzfahrten und Städtetrips umsehen und dir so deine individuelle Ostsee Rundreise zusammenbasteln. 
  • Übernachtungsmöglichkeiten in Tallinn findest du zum Beispiel hier* oder über AirBnB*. Wir haben im Tallink Spa & Conference Hotel* übernachtet.
  • Die gängigsten Fluggesellschaften im Norden und im Baltikum sind SAS und Air Baltic, aber es gibt natürlich auch noch viele weitere. Abhängig davon, wo du deine Reise startest und wieviel Zeit du hast, kannst du auch überlegen, mit Bus oder Bahn anzureisen (dauert sehr viel länger, ist aber auch sehr viel günstiger). 
  • Busse im Baltikum! Innerhalb des Baltikums fährt man am besten mit dem Bus (LUX Express). Riga - Tallinn zum Beispiel dauert circa vier Stunden und ist ziemlich günstig (vor allem im Voraus gebucht). Wir haben 9 Euro pro Person bezahlt.

  • In Estland wird mit Euro bezahlt, Geld tauschen ist also nicht nötig. Das Preisniveau ist mittel. Obwohl es immer noch günstige Möglichkeiten gibt, sind die Preise an vielen Orten mit den Preisen in Deutschland vergleichbar.

Warst du schon mal in Tallinn? Was hat dir am besten gefallen?

Mit Dank an Tallink Silja, die große Teile dieser individuellen Recherchereise unterstützt haben. Außerdem an das Tallink Spa & Conference Hotel und an Marina, die uns bei der Organisation der Ostsee-Rundreise zur Seite stand. 

Unterwegs in Tallinn

Text: Rike Jütte

Fotos: Arne Gerken und Rike Jütte

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Danke fürs Lesen!

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