Mit meiner Cousine habe ich vor einiger Zeit einen Kurztrip in die Niederlande unternommen. Unser erster gemeinsamer Roadtrip. Oder zumindest der erste, bei dem wir selbst fuhren. Denn in den circa 30 gemeinsamen Jahren die diesem Urlaub vorausgingen, waren wir schon unzählige Male gemeinsam unterwegs. Meistens allerdings in südlicher Richtung.
Nun sollte es nordwestlich gehen. Wir wollten ans Meer.
Eines der schönsten Erlebnisse unserer kleinen Niederlande-Tour war der Besuch Texels.
Diese Nordseeinsel, die nicht nur die Größte der westfriesischen ist, sondern von so vielen als die Schönste bezeichnet wird.
Das Eiland zeigte sich vorerst windig und verregnet. Die circa 20 minütigen Fährüberfahrten Den Helder - Texel (die tagsüber übrigens stündlich möglich ist) wurden von kreischenden Möwen begleitet.
Die Insel bietet ihren Besuchern viele Beschäftigungsmöglichkeiten - Radeln, Reiten, Fallschirmspringen, Wellness, Museen…
Unser Plan: Nichts. Zumindest nichts davon.
Wir wollten einfach nur auf der Insel sein, das Meer sehen. Keine To do´s, kein Plan.
Uns zog es an den Strand - Wetter egal. Lange wanderten wir auf feuchtem Sand entlang und kickten Schaum vor uns her. Erkundeten Dünen, versteckten uns im Strandhafer, schmeckten salzige Luft, schossen alberne Fotos. Wind und Meer bescherten uns den passenden Soundtrack.
Schafe, Schafe, Schafe. Manche Quellen behaupten, es gäbe so viele wie Inselbewohner, andere sagen weit mehr. Der Frühling, Zeit der Lämmer, zieht angeblich die meisten Besucher auf die Insel. Aber nicht nur Schaf-Fans, auch Vogel-Freunde kommen auf Texel auf ihre Kosten: Ein Vogelinformationszentrum bietet mehrmals die Woche Führungen an und auch wer allein auf Tour geht, hat vielleicht das Glück einige der circa 80 verschiedenen Vogelarten zu erspähen.
Uns waren Schafe und Ornithologie bei diesem Besuch schnurz.
Vielleicht besuchen wir Texel irgendwann noch einmal. Vielleicht diesmal mit Plan. Vielleicht erkunden wir die Insel auf Fahrrädern. Vielleicht nicht.
Vielleicht genießen wir auch beim nächsten Besuch einfach die frische Luft, den Soundtrack des Wetters und die Planlosigkeit.
Vielleicht suche ich dafür sogar noch einmal diese albernen Brillen heraus.
Texel, dank je wel!
Rike Jütte
Warum die Fotos so anders sind, als sonst im Blog? Sie entstanden während des zweimonatigen Versuchs der Benutzung eines Smartphones. Der Versuch missglückte. Vielleicht geh ich das demnächst
nochmal an...
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