Mal abgesehen von den Citytrippern, haben die meisten Schwedenfans eines gemeinsam: Sie möchten in der Natur sein. Manche suchen Outdoor-Adventure, andere Entschleunigung. In Schweden gibt es viele Anbieter, die die Wünsche ihrer Gäste diesbezüglich erfüllen wollen. Mal liegt der Schwerpunkt auf sportlichen Aktivitäten, mal darauf, den Besuchern die Natur- und Kulturschätze Schwedens näher zu bringen.
So auch die Granö Beckasin Lodge. Mitten in der nordschwedischen Wildnis, in der Nähe von Vindeln und Umeå, idyllisch am Wasser gelegen und durch eine Brückenzufahrt zu erreichen. Im kleinen Ort Granö, der die südliche Grenze zu Lappland knapp verfehlt, nur wenige Hundert Einwohner zählt und den angeblich schönsten Sonnenuntergang Schwedens bietet.
Der Hintergrund
Als der Grundschule Granös die Schließung droht, sammeln sich engagierte Menschen, um ein Konzept zu entwickeln. Ein Konzept, dass den Ort attraktiver machen, die einzigartige Natur schützen und Jobs generieren soll. Und nachhaltig soll es sein. In jeglicher Hinsicht, nicht - wie so oft - nur auf das Essen bezogen, sondern auf das „Große Ganze“. Es geht um das Schaffen von Arbeitsplätzen und Möglichkeiten - um das Fördern der lokalen Economy. Ohne Hauruck, langsam und stetig. Granö soll Naturtouristen anziehen.
Die Lodge
Die Besucher der Lodge können ihr Zelt aufschlagen, das Wohnmobil abstellen, Ferienhäuser mieten oder im Eco-Hotel übernachten. Je nach Vorlieben und Budget. Im Servicegebäude gibt es faire und lokale Produkte zu kaufen und hier wird auch das Essen serviert. Morgens in Buffet-form (natürlich gibts auch Kalles Kaviar in Miniaturformat!), mittags als Tagesgericht und abends schick á la carte. Fika geht natürlich den ganzen Tag über! Das Restaurant hat einen guten Ruf und unter die Gäste der Lodge mischen sich Tagesausflügler und ortsansässige Mittagspäusler. Es ist völlig unproblematisch, vegetarische Varianten der leckeren Gerichte zu bekommen.
Die Vogelnester
Und dann gibt es noch die „Vogelnester“. Was sie so spektakulär macht, ist ihre Lage: Sie befinden sich hoch oben in den Wipfeln von starken Kiefern auf einem kleinen Hügel des Geländes. Sie bilden das Herz der Granö Beckasin Lodge und der Ausblick über den Wald, den Umeälven und die kleine vorgelagerte Insel ist atemberaubend. Die Hälfte des Nests ist mit großen Panorama- und Deckenfenstern ausgestattet, die den Blick in die Natur freigeben. Das ist besonders abends schön, wenn die Sonne beginnt den Anschein zu erwecken, sie würde untergehen. Was sie im schwedischen Sommer natürlich nicht wirklich tut. Trotzdem taucht sie alles in orange-rosa Licht und macht eine gemütliche Stimmung, die sofort zu abendlichen Draussenaktivitäten inspiriert.
Die Aktivitäten
Nicht ohne Grund ist Granö Beckasin nach einem Vogel (der Bekassine) benannt: Immer und überall wird gepfiffen, gezwitschert, geflötet und gefiept. Und wer zur richtigen Zeit kommt, kommt auch in den Genuss des eigentümlichen Rufes des Storspovs (Großer Brachvogel), dem Landschaftsvogel Västerbottens (siehe Foto unten).
Obwohl es auch abenteuerreiche Aktivitäten gibt, wird in Granö Beckasin auf Endorphin statt Adrenalin gesetzt. Alle Zeiger stehen auf Erholung. Der Urlaub in der Natur, die Nähe zu Tieren und Pflanzen, all das soll für ein andauerndes Entspannungserlebnis sorgen. Auch noch nach der Abreise.
Nachhaltig eben.
Vielen Dank an das Granö Beckasin Team. Auf Übernachtung, Verpflegung und Aktivitäten wurden wir eingeladen! Möchtest du auch mal im Vogelnest übernachten? Hier entlang: Granö Beckasin*.
Text: Rike Jütte
Fotos: Arne Gerken und Rike Jütte
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