Es ist Frühling (fast schon Sommer!) und alles sprießt und blüht. Ich habe mir dieses Jahr nicht nur auferlegt meine nähere Umgebung besser zu erkunden, sondern auch dessen Pflanzenwelt. Deshalb wälze ich seit einigen Wochen Garten- und Bestimmungsbücher und gehe nicht mehr ohne Sammelbehälter wandern oder spazieren. Auch meine Ernährung besteht zu einem guten Teil aus Wildkräutern. Zumindest seitdem ich sie einigermaßen unterscheiden kann...
Unkraut essen?
Ich hab dir hier ja schon mal ein Rezept für ein Bärlauch- bzw. Kräutercreme-Süppchen aufgeschrieben. Aber die Bärlauchzeit ist vorbei. Dafür bringe ich anderes Grünzeug in die heimische Küche. „Kochst du wieder Unkraut?“ fragt die Mama manchmal naserümpfend. Dabei soll sie sich doch freuen. Denn schließlich befreie ich auch ihre Beete von Giersch, Brennnessel und co.
Meine Antwort also: "Quatsch, ich koch kein Unkraut! Ich brat es!" Denn mein derzeitiges Lieblingsgericht sind Bratlinge. Oder Burger. Dazu
werden meine gesammelten Schätze einfach mit ein paar weiteren Zutaten gemischt und portionsweise in die erhitzte Pfanne mit viel Öl bugsiert. (Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Burger
und Bratling? Sind Burger einfach dicker als Bratlinge? Oder runder? Oder was? Freue mich über Aufklärung in den Kommentaren!)
Rezept für Bratlinge aus Wildkräutern
Leider kann ich nicht schätzen und habe weder einen Kopf für Zahlen noch eine Küchenwaage. Ich teile trotzdem gern meine „Rezept“ mit dir. Damit hast du schon mal die Zutatenliste und musst nur noch die Mengen selbst herausfinden 😉.
Sei ein wenig experimentierfreudig!
Zutaten für die Wildkräuter Bratlinge
Ich mache immer als erstes den "teigigen Anteil" fertig: Alles mit einem Schneebesen glattrühren). Die Kräuter zerkleinere ich per Hand oder mit einer Schere. Zumindest die größeren Blätter. Dann kommt alles in eine gemeinsame Schüssel und wird mit einem Löffel durchmengt. Wenn der Bratling-Mix zu bröselig ist, kommt noch ein Schuß Wasser dazu.
Währendessen erwärmt sich schon mal eine Pfanne auf dem Herd und in ihr eine gute Menge Kokosfett oder Sonnenblumenöl. Mit einem Löffel kommen kleine Portiönchen in die Pfanne und werden damit etwas plattgedrückt und mehr oder weniger in Form gebracht. Sobald sie sich von der Pfanne lösen lassen, werden die Bratlinge gewendet. Das mache ich mehrmals, bis sie den gewünschten Bräunungszustand erreicht haben.
Die Bratlinge schmecken ebenso kalt wie warm und machen sich auch gut auf Brot. Als Hauptgericht ess ich sie am liebsten mit einer Erdnuss-Soße zu Salat.
Erdnuss Soße
Geht ganz leicht: Etwas Wasser erhitzen, ein/zwei Löffel Erdnussbutter (und evt. etwas Tahin) reinmixen, ein Schuss Sojasoße und Salz hinein und mit getrocknetem Oregano oder Rosmarin würzen (kein Witz, schmeckt super!).
Du musst relativ konstant umrühren, denn es bildet sich schnell eine Haut. Die Soße schmeckt super zu asiatisch
angehauchten Gerichten, auf Gemüse oder einfach zu Reis. Und natürlich zu Wildkräuter Burgern!
Guten!
Kochst und brätst du auch mit Wildkräutern oder lässt du lieber die Finger davon? Ich freu mich auf Kommentare!
Text und Fotos: Rike Jütte
Zum Weiterlesen:
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