Sabine von Geckofootsteps hat dazu aufgerufen, sich an den schönsten Reisemoment zu erinnern und diesen festzuhalten. Was für eine tolle Idee! Ich beginne zu grübeln und Fotos durchzuschauen. Der SCHÖNSTE Moment? Das ist so schwierig! Das Baden im toten Meer? Der Besuch des Cesar Manrique Hauses auf Lanzarote? Das Umarmen eines Sequoias in Kalifornien? Es gibt doch so viele schöne Momente, an die es sich zu erinnern lohnt! Ich kann mich für keinen entscheiden, und so beschreibe ich einen Tag...
Ein perfekter Tag
Ich habe die Nacht in einer kleinen Hütte verbracht. Es ist September und der Tag nach meinem Geburtstag. Nach langem Ausschlafen und geröstetem Brot überm Feuer, packe ich ein paar Dinge
zusammen und mache mich auf den Weg, den Park zu erkunden.
Die Sonne scheint, doch es ist bitterkalt. Auch wenn er es auf Fotos nicht zeigt, der schwedische Herbst kann biestiger sein, als manch deutscher Winter.
Mal schlendernd, mal ausschreitend um warm zu bleiben, komme ich meinem Ziel näher, gelange zur Schlucht.
Die Slattdalsskrevan. Wenn sie etwas schmaler wär, könnte sie Ronja Räubertochters Höllenschlund sein.
Um zur Treppe am Ende der Schlucht zu gelangen, steige ich über unzählige Geröllbrocken. Die Treppe ist alt, aber gut in Schuss und ich mache mich an den Aufstieg.
Ich bin am höchsten Punkt des Parks angelangt und werde mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt.
Unter mir liegen Wald, Bergseen und das Meer mit seinen vielen kleinen Inseln. Trotz der Herbstkälte ist mir ganz warm. Ich bin auf dem Slåttdalsberget im Skuleskogen Nationalpark.
Mein Tee ist heiß und mein Apfel nur leicht angedetscht. Mein Herzschlag wird langsam wieder ruhiger, war er doch beim Hochsteigen (dank meiner kaum vorhandenen Fitness) stark angestiegen.
Ich genieße den Ausblick.
Die Sonne scheint und das Meer da unten ist ganz blau. Es ist später Nachmittag und die Berge werfen schon Schatten. Es ist ganz ruhig, nirgendwo Zeichen, die auf die Anwesenheit anderer Menschen hindeuten.
Ich sitze einfach da, schaue hinunter und fühle mich wohl. Es wird spät und ein perfekter Tag geht zu
Ende.
Text und Fotos: Rike Jütte
Lesetipps
Warum sich der Besuch im Skuleskogen Nationalpark lohnt
Auf Schneeschuhen im Skuleskogen
Hast du schon mal einen perfekten Tag erlebt? Verrat es mir in den Kommentaren!